Reisebericht Lofoten 2008 (10.07. bis 17.07.2008)
Titel “Alles oder Nichts!“
1. Einleitung
Hallo liebe Angelfreunde des ASV Liebenau. Auf den folgenden Seiten unseres Reiseberichtes werden wir versuchen, euch einige Eindrücke und Erfahrungen von unserem Angeltrip auf die Inselgruppe der Lofoten, nördlich des Polarkreises, zu vermitteln.
Wir, dass sind Uwe Müller, Georg Sieling, Erich, Sven und Marc Hiller.
Stellt euch folgendes Panorama vor:
- das weite und kristallklare Meer
- eine Reihe hoch aus dem Wasser aufragender spitzer, mit Schnee bedeckter Berge
- permanentes Tageslicht (Mittsommer)
- idyllische Örtchen, kleine Fischerhütten und unberührte Landschaften
- ihr hört den Wellenschlag und das Kreischen der Möwen,
- nehmt den Geruch von Salzwasser, Seetang und geteerten Kaiplanken wahr –
dann seit Ihr angekommen, im Land der Anglerträume und genießt eine der atemberaubendsten Landschaften Nordeuropas.
Die Lofoten ragen wie eine Wand aus dem Nordatlantik, eine drei Milliarden Jahre alte, 200 Kilometer lange Inselkette. Felswände mit schroffen Kanten, Bergspitzen die bis in die Wolken reichen, und dazwischen winzige Fischerdörfer, die aussehen, als würden sie gleich von der Klippe rutschen und in der endlosen See versinken.
2. Planung und Vorbereitung der Angelreise:
Der Eine oder Andere von Euch kann sich sicher vorstellen, wie aufgeregt wir waren, endlich einmal ins gelobte Land der Großdorsche, Köhler, Leng, Lumb und Konsorten zu kommen. Also wurden im Vorfeld erstmal monatelang sämtliche zur Verfügung stehenden Informationsquellen (Zeitschriften, Bücher, Internet, etc.) "ausgesaugt" und zu der einen oder anderen Einkaufsliste zusammengestellt. Dies führte sogar soweit, dass bei jeder Geselligkeit kein anderes Gesprächsthema mehr gefunden wurde, was natürlich bei unseren Frauen auf wenig Gegenliebe stieß.
Insbesondere unsere Erstausstatter für die Angelausrüstung konnten nach dem einen oder anderen Besuch ihre Türen schließen. Wir haben mal wieder erst nach dem Urlaub festgestellt, dass weniger Angelausrüstung auch ausgereicht hätte.
Reisezeitraum und Wetter:
Wir haben für unseren Turn den Hochsommer gewählt, in der Hoffnung auf eine ruhigere See und angenehme Temperaturen. Dem Mittsommer sei dank, geht im Hochsommer die Sonne auf den Lofoten nicht unter, so dass wir rund um die Uhr Tageslicht genießen konnten.
Kingfisher:
Aus dem reichhaltigen Angebot von möglichen Reiseveranstaltern, oder der Möglichkeit der Individualbuchung, haben wir Kingfisher Reisen gewählt und somit diverse Reisebausteine über einen Anbieter gebündelt.
Fluganreise:
Schon bei der Zusammenstellung unserer Ausrüstungsgegenstände haben wir schnell festgestellt, das die Planung von Flugreisen einige Sorgfalt erfordert: Messer, Haken, Pilker, etc. gehören in den Koffer und werden im Handgepäck nicht mehr geduldet. Auch Ruten müssen Aufgegeben werden. Für den Transport haben wir uns zwei Teleskop-Transportrohre zugelegt. Diese lassen sich aber leicht aus einem PVC-Rohr und zwei Deckeln selbst herstellen. Anders als bei unseren bisherigen Angelausflügen, bei denen wir meist auf einen großen Kofferraum zurückgreifen konnten, hatten wir auf dem Linienflug eine Freigepäckgrenze von 38 kg, die angesichts Kleidung und Pilker schnell erreicht war.
Die Lofoten
Die Lofoten liegen etwa 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord. Die Inselgruppe liegt somit zwischen dem 67. und 68. Breitengrad. Die wichtigsten Inseln sind Austvågøy, Gimsøy, Vestvågøy, Flakstadøy, Moskenesøy, Værøy und Røst. Die Gesamtfläche beträgt 1.227 km und ca. 24.000 Menschen wohnen in dieser Region.
Die Landschaft war viele Jahrhunderte karg und kahl, es gab nur noch wenige Bäume, weil der Mensch die meisten Wälder für den Häuser-, Schiffs- und Trockengestellbau abgeholzt hatte. Mittlerweile ist der Baumbestand in weiten Teilen der Lofoten wieder erheblich angewachsen.
Hauptsächlich die Ostseiten der Inseln sind besiedelt, weil dort Wind und Seegang weniger stark angreifen - die stellenweise über 1.200 Meter hohen Berge der Lofoten haben alpinen Charakter und halten allzu starke Wettereinflüsse ab. Die Gezeiten pressen das Wasser mit heftiger Gewalt zwischen den einzelnen Inseln hindurch, so dass zum Teil gefährliche Strudel entstehen. Am bekanntesten ist der so genannte Mahlstrom oder Moskenstraumen.
Der Golfstrom führt viele Fischarten von Süden heran, und arktische Arten wandern aus dem Norden ein. Fisch war immer die Lebensgrundlage für die Lofoten. Der winterliche Dorschfang hat eine herausragende, wirtschaftliche Bedeutung. Darüber hinaus fängt man Fischarten wie Schellfisch, Seelachs, Rotbarsch, Steinbeißer, Hering, Lumb, Leng, Scholle und Heilbutt.
3. Anreise
Kurz nach dem anstrengenden Liebenauer Schützenfest und endloser, schlafloser und unruhiger Nächte ging es am Donnerstag, den 10.07.2008 los: „Ziel Nordpolarmeer“.
Mit einem übermüdeten Taxifahrer starteten wir gegen 2:00 Uhr von Liebenau in Richtung Flughafen Hamburg. Abenteuer pur! Die Scandinavian Airline (SAS) beförderte uns dann in zwei ruhigen Flügen über Oslo nach Bodø.
Hurtigruten
Für die folgende sechsstündige Fährüberfahrt (15:00 Uhr bis 21:00 Uhr) von Bodø (Festland) nach Svolvær wählten wir ein historisches Postschiff der Hurtigruten.
Die MS "Midnatsol" ist das neueste der Hurtigruten-Schiffe. Neun Decks hoch, 135 Meter lang, mit Platz für 1.000 Passagiere. Mit der MS "Midnatsol" haben endgültig Kreuzfahrtschiff-Qualitäten in die Hurtigruten-Welt Einzug gehalten. Als wir das Schiff in Bodø betreten haben, standen wir unvermittelt im Atrium, das vom vierten bis zum achten Deck reicht. Ein gläserner Fahrstuhl beförderte uns auf das siebte Deck zur Aussichtsterrasse, von wo aus wir die Panoramasicht genießen konnten.
Schon eine Stunde vor der Ankunft auf den Lofoten war die Silhouette der „Lofotenwand“, die sich als steile Zacken einzelner Inseln entpuppte, deutlich zu erkennen. Diese Bergkette der Lofoten, schiebt sich als eine Inselkette bis zu 200 Kilometer in den Atlantischen Ozean hinein. Die Berggipfel reichen bis zu 1.200 Metern über den Meeresspiegel hinauf.
Endlich waren wir am Ziel – Die Lofoten! Die Bergwelt dort hat schon was Monumentales und wir Norddeutsche Wesermarschbewohner kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus! Diese so genannte Lofotenwand auf die man zufährt hat es wirklich in sich! Hohe Berge so weit das Auge reicht, dicht an dicht und kein Land drum herum, nur Wasser! Jetzt gab es kein Halten mehr und die Kameras kamen nicht mehr zur Ruhe.
Gegen 21 Uhr erreichten wir den Hauptort der Lofoten mit dem Namen Svolvær. Mit ca. 4.000 Einwohnern ist diese kleine Stadt das Herz der Lofoten in der alle Fäden zusammenlaufen. Neben der Haupteinnahmequelle Fisch, der Svolvær reich gemacht hat, bringen in den Sommermonaten Touristen noch zusätzliche Devisen in die Gemeinde.
In Svolvær sollte eigentlich ein Shuttelbus auf uns warten, um uns mit Sack und Pack zur 8 km entfernten Anlage nach Kabelvåg zu transportieren. Nach einigen Telefonaten ging es dann mit einem Taxi zur Anlage, die wir dann endlich ganz erschlagen gegen 22 Uhr erreichten. Die gesamte Anreise bis zu unserer Rorbueranlage in Kabelvåg hat somit gut und gerne 20 Stunden benötigt.
Aber es war ja erst der erste Abend! Was wollten wir eigentlich – Wir waren in Kabelvåg auf den Lofoten, die Landschaft war toll, die Sonne lachte noch um 22:00 Uhr, selbst der Wind war nicht mehr als ein angenehmes säuseln. So lässt sich''s leben…dachten wir und genehmigten uns ein Bierchen.
4. Anlage, Unterkunft
Rorbuer
Die Rorbuer, die einstigen Bootshäuser der Lofotenfischer, sind inzwischen auf der ganzen Insel zu Ferienwohnungen umgebaut worden und im Sommer sehr begehrt.
Zu unser Rorbuer Unterkunft
Unser Robuer war eine Zeitreise und man fühlte sich um 20 Jahre zurückversetzt. Halt Leben pur. Am ersten Abend war nach der anstrengenden Anreise die Enttäuschung über den Zustand unserer Behausung riesengroß. „Dafür haben wir so viel Geld ausgegeben?
Nicht nur unsere Unterkunft, sondern die gesamte Anlage von unserem Gastgeber Arnstein Larsen schien stark in die Jahre gekommen zu sein. Leider, da sich diese Anlage mit ihrer Lage und Grundstruktur sowie ein wenig mehr Aufwand sicherlich zur einer Goldgrube entwickeln könnte. Es schien, als wären die besten Tage der Anlage bereits vor unserer Anreise abgelaufen.
Unser deutschsprachiger Gastgeber Larsen überraschte uns jeden Tag mit neuen Facetten seiner ganz persönlichen Auffassung, was einen guten Gastgeber ausmacht, so dass sich die Einnahme unsere gebuchten Verpflegung jedes Mal zu einer kleinen Durchschlageübung entpuppte.
5. Boot, Schwimmhilfen, Wetter
Boot
Die gesamte Anlage verfügte über einen weitläufigen Bootssteg mit verschieden Bootstypen. Wir haben bereits aus Deutschland eine Arvor 215 SPE, 22 ft mit einem 103 PS VW Diesel gebucht.
Wichtig und unbedingt notwendig sind aus unserer Sicht ein Echolot sowie ein GPS. Das Echolot ist das wichtigste Hilfsmittel Fischschwärme zu orten sowie die Tiefe zu bestimmen. Zudem bekommt ihr Aufschluss über Kanten, Plateaus, Löcher und Unterwasserberge. Zur Sicherheit solltet ihr den Flachwasseralarm einschalten, um nicht aufzusitzen.
Zusätzlich neben Seekartenausschnitten ist es sinnvoll ein Handy mit gespeicherter Kontaktnummer der Robueranlage an Bord zu wissen, damit im Notfall Hilfe gerufen werden kann.
Schwimmhilfen
Schwimmwesten sind in Norwegen kein Luxus, sondern Pflicht. Besonders in Norwegen wird das Wasser auch im Sommer selten wärmer als ca. 11 Grad C. Ohne Schwimmwesten werdet ihr euch nicht lange an der Oberfläche halten können - von Bewusstlosigkeit gar nicht zu sprechen.
Wir haben uns als Schwimmhilfe sowie Wetterschutz so genannte Floating-Overalls zugelegt, die uns wirklich gut warm gehalten haben.
Wetter
Achtet immer auf das Wetter. Bei Wind nichts riskieren, man kann auch vom Ufer angeln. Plötzliche Wetteränderungen sind in Norwegen nicht selten. Häufig muss man in wenigen Minuten eine Entscheidung treffen - noch etwas bleiben oder schnell zurück in den sicheren Hafen? Im Zweifelsfall immer auf Nummer Sicher gehen! Glatte Fjorde können plötzlich zu ungemütlichen, tobenden Wasserflächen werden. Eine Rückfahrt, die normalerweise Minuten gedauert hätte, nimmt plötzlich 1 Stunde in Anspruch.
Beste Angelzeit
Wie überall auf den Meeren gilt auch für die Lofoten: Auflaufendes Wasser bis zum Scheitelpunkt der Flut bietet die beste Fischerei (Gezeitentabelle). Wir haben uns ganz ehrlich nicht wirklich an diese Grundregel gehalten, was uns auch nicht weniger Fische gebracht hat (siehe Fangtagebuch am Ende des Berichts).
6. Raus aufs Meer
Nachdem am ersten Morgen das Frühstück verdaut und die umfangreiche Angelausrüstung für den ersten Einsatz vorbereitet war, stand der Rest der Reise ganz im Zeichen des Angelns.
Also raus zum "Ultimativen Angelerlebnis"!
Jeder von uns hatte während der Vorbereitungszeit schon eine Handvoll Angelsituationen im Kopf durchgespielt, doch das Seegebiet rund um Kabelvåg bot eine unendliche Vielzahl an hervorragenden Angelplätzen. Dicht unter Land finden sich interessante Fels- und Steingründe, weiter draußen fällt der Grund schnell ab und bildet eine recht eintönige Wanne. Hier waren besonders die verstreuten Plateaus, Riffe und Kanten von Interesse.
Guiding
Auch wenn die Gewässer rund um Kabelvåg durch ihren Fischreichtum bekannt geworden sind, halten sich die Fische immer wieder an Plätzen auf, an denen Meeresangler aufgrund des reichhaltigen Angebotes an Angelplätzen normalerweise vorbeifahren würden. Deshalb haben wir uns bereits aus Deutschland den international erfahrenen Guide Nigel Hearn, ein Angler mit Leib und Seele, für einige Meeresausflüge reserviert. Nigel betreibt die Meeresfischerei schon über 30 Jahre und rühmt sich mehrer Europameistertitel.
Auf seiner Webpage: „www.noproblemsportfishing.com“ findet ihr unter photo gallery/July 08 weitere Fotos unserer Angelausflüge.
Die Fischerei an der offenen Küste übte einen großen Reiz auf uns aus. Riesige Fischwärme, die Aussicht auf kapitale Exemplare und die Freiheit, bei ruhigem Wetter unterschiedliche Reviere zu befischen, sprechen für die Lofoten.
Auf den Lofoten ist alles in Bewegung, wo gerade noch ein Fischschwarm für krumme Ruten sorgte, beißt schon wenige Minuten später überhaupt nichts mehr, und die Fülle an interessanten Angelplätzen lässt die Suche nicht zur Geduldsprobe werden.
Bei den Angelausflügen am Tage konnten wir so manchen schönen Fang ergattert und kürten jeden Abend den Angelkönig des Tages (siehe Fangtagebuch).
4. Tag den 14.07.2008: „Freiwasserfischerei“ am Abend (Start 18:00 Uhr; Ende 1:00Uhr)
An diesem Abend hatten wir uns mit unserem Guide Nigel gegen 18 Uhr am Bootssteg verabredet. Nigel, der neben dem Guiding auch für die Wartung und Betankung der Bootsflotte verantwortlich zeichnete, hatte unser Boot gerade zum Auslaufen hergerichtet, als wir in der Abendsonne mit unserem Angelgeschirr zum Bootssteg hinunter stiegen.
Den ganzen Tag plagte uns schon diese Ungewissheit, was uns wohl in dieser Nacht erwarten würde. Nigel hatte uns nur Verraten, dass es raus, vorbei an den vorgelagerten Inseln zum Freiwasserfischen geht. Verabschiedet hatte er sich am Vorabend mit folgender Frage:„What Do you want? All or nothing”?
Was für eine Frage: „Alles oder Nichts“? Natürlich mussten wir bei dieser Frage nicht lange überlegen. Wir wollten natürlich die großen Fische fangen.
Als wir uns bei leichter Briese im Hafen unsere Floating-Overalls überzogen und unsere Ruten auf dem Boot verstauten, bemerkten wir einen 10 Litereimer mit ganzen gefrorenen Heringen und Makrelen. Mal abwarten, was da jetzt kommt, dachten wir uns.
Nachdem Nigel den Motor unseres Bootes gestartet hatte, inspizierte er unsere Ruten und die bereits eingehängten Montagen. Er empfahl uns eine mindestens 0,8 Millimeter starke monofile Vorfachschnur und die Verwendung von zwei schwarzen oder blauen Gummi-Makks. Wie auch an den vorherigen Angeltagen diente als Gewicht ein mindestens 400 g schwerer Bergmannpilker (Strömung!).
Eine gute Stunde später waren wir einige Seemeilen vom Ufer entfernt im Freiwasser angekommen. Nigel steuerte unser Boot gezielt auf einen in seinen eigenen GPS markierten Punkt. Mit dem Köderfisch versuchten wir unser Glück, jedoch zeigten sich auf dem Echolot nur vereinzelte Fische und so war unsere Ausbeute mit zwei Lumbs bis ca. 20 Uhr eher bescheiden. Dieser Fisch steht bei Georg übrigens ganz oben auf seinem Wunschzettel. :-)
Die Enttäuschung war bereits in unseren Gesichtern zu sehen. Sollten wir bei diesem Fischzug doch mit leeren Händen in den Hafen zurückkehren? Nigel hatte ja gesagt, „Alles oder nichts“.
Nigel schaltete den Motor aus. In einer gespenstischen Stille trieben wir bei leichtem Seegang über die Wellenkämme und nichts schien sich zu bewegen.
Plötzlich und ganz unverhofft verspürte Uwe einen kräftigen Schlag in der Rute. Die Bremse surrte und von der Rolle wurde in Windeseile einige Meter Schnur gerissen. Solch einen starken Biss hatten wir trotz einigen Meterdorschen noch nicht erlebt. Anders als bei großen Dorschen kämpfte dieser Fisch durch alle Wasserzonen, kreuz und quer unter dem Boot. Alle versuchten ihre Leinen in kürze einzuziehen. Nach einem Drill von ca. 10 bis 15 Minuten konnte Uwe den ersten schönen Seelachs von über einem Meter sicher mit dem Gaff im Boot landen. Petri Heil.
Wir bewegten uns also doch im richtigen Gebiet. Keine fünf Minuten später war das ganze Echolot mit einem Sekundenschlag pechschwarz. „Fisch, überall Fisch“.
Mitten im Schwarm wurden einige große rote Sicheln angezeigt. Endlich die legendären Großdorsche, die Jagd auf Seelachse machten. Nigel fotografierte den Monitor (so ein Bild hatte er auch noch nicht gesehen) und versuchte unser Boot über dem Schwarm zu halten.
Jetzt brach Hektik an Bord aus. Überall surrten die Bremsen. Georg, Sven und ich holten fast gleichzeitig Dorsch-Dubletten an die Oberfläche. Keiner dieser Dorsche war kleiner als 1 Meter und unter 20 Pfund. Erich konnte zudem einen wunderschönen Seelachs von 113 cm und 25 Pfund landen. Zusammen mit Nigel hatten wir alle Hände voll zu tun, die gewichtigen Fische über die Bordwand ins Boot und die Fischkisten (Innenmaß 1m) zu befördern. Das ganze Spektakel dauerte ca. 90 Minuten.
Erschöpft und mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen, fuhren wir gegen 24 Uhr vor der Silhouette der Lofotenwand in Richtung Heimathafen.
Nigel hatte in der Zwischenzeit bereits mehrere Telefonate mit unserem Vermieter geführt und berichtet, dass wir einen außergewöhnlichen Fang gelandet hatten.
Am Kai angekommen, erwarteten uns ca. 15 Schaulustige. Neben Holländern, Deutschen und Norwegern war angesichts dieses Fanges die Begeisterung, sowie der Neid entsprechend groß.
Unser Gastgeber bestätigte uns nach Besichtigung des Fanges, dass bis zu diesem Zeitpunkt dieser Fischzug der Beste der ganzen Saison war.
Es war uns möglich, innerhalb von nicht einmal ganz vier Stunden, 280 Pfund Fisch über unsere Bordwand zu heben.
7. Abendgestaltung
Ihr Fragt euch sicherlich, was kann man nach getaner Arbeit so anstellen? Nun, nach jedem Turn auf dem Meer, wurde zuerst die Ausrüstung versorgt und dann Leib und Seele verköstigt. Das Ortszentrum von Kabelvåg ist ca. 5 Gehminuten von der Anlage entfernt und bietet Supermärkte, Restaurants und Gaststätten.
Nach einigen gastronomischen Tests, hatten wir uns auf ein uriges und sehr gemütliches Restaurant (mit dem Namen Praestengbrygga) im Übergang vom Marktplatz zur Hafenanlagen eingeschossen. Neben einer guten und reichhaltigen Karte, verfügte der Gastwirt über einen erstklassigen Gerstensaft.
Neben dem Besuch des Meeresaquariums, einer Galerie sowie des Museums, lohnt selbst ein Bummel durch das alte Fischerdörfchen mit seinen verwinkelten Gassen.
Leider verflog die Zeit, wie in jedem Urlaub, viel zu schnell und so machten wir uns am 17.08. auf den langen Rückweg nach Deutschland.
Falls ihr weitere Infos oder Kontaktadressen braucht, so stehe ich euch gerne zur Verfügung. Die Bilder unserer Reise findet Ihr in der Fotogalerie.
Petri Heil
Euer Marc
Fangtagebuch:
1. Tag auf See (11.07.2008):
Fisch |
Anzahl |
Lumb |
3 |
Dorsch |
5 |
Gesamt |
8 |
Angelkönig des Tages: Sven, Dorsch 85 cm und 15 Pfd.
2. Tag auf See (12.07.2008):
Fisch |
Anzahl |
Lumb |
14 |
Dorsch |
1 |
Leng |
4 |
Rotbarsch |
10 |
Wittling |
5 |
Seelachs |
1 |
Gesamt |
35 |
Angelkönig des Tages: Georg, Leng 90 cm und 8 Pfd.
3. Tag auf See (13.07.2008):
Fisch |
Anzahl |
Lumb |
30 |
Dorsch |
6 |
Leng |
4 |
Goldlachs |
1 |
Steinbeißer |
1 |
Gesamt |
42 |
Angelkönig des Tages: Sven, Dorsch 103 cm und 21 Pfd.
4. Tag auf See (14.07.2008): „Freiwasserfischerei" am Abend (Start 18:00 Uhr; Ende 1:00Uhr)
Fisch |
Anzahl |
Lumb |
4 |
Dorsch |
9 |
Seelachs |
4 |
Gesamt |
17 |
Angelkönig des Tages: Marc, Dorsch 121 cm und 35 Pfd.
Weitere Ergebnisse:
- Erich: Seelachs 113 cm und 25 Pfd.
- Georg: Dorsch 107 cm und 26 Pfd.
Hinweis:
- Keiner der Dorsche war unter einem Meter und unter 20 Pfd.
- Sven, Georg und Marc haben jeweils ihre Dorsche als Dublette gefangen
- Über 280 Pfund Fisch an diesem Abend
5. Tag auf See (15.07.2008): „Freiwasserfischerei bei schwerer See"
Fisch |
Anzahl |
Lumb |
2 |
Dorsch |
4 |
Seelachs |
3 |
Gesamt |
9 |
Angelkönig des Tages: Georg, Seelachs 118 cm und 30 Pfd.
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